Leitfaden Kükenaufzucht

Hallo liebe Hühnerfreunde heute möchte ich euch einen Überblick über die Aufzucht von Küken aus der Kunstbrut geben.

Schlupf der Küken

Der Schlupf kann sich über mehrere Tage hinziehen. Ein normaler Zeitraum liegt zwischen Tag 20 und Tag 22. Sollten die Küken noch früher oder später kommen, dann ist die Temperatur des Brüters zu hoch oder zu niedrig. Bitte hier die Temperaturparameter korrigieren.
Wenn die Küken dann geschlüpft sind, können sie bis zu 24 Std. im Brüter bleiben. In der Zeit werden sie vom Rest des Dottersacks ernährt.

Meine Bruten starte ich normalerweise Abends, so dass der Schlupf auch meist Abends und über Nacht erfolgt. Die Küken die am 20. Tag schlüpfen bringe ich im Laufe des 21. Tages ins Kükenheim und dann so weiter. Wichtig ist, dass der Federflaum trocken ist.

Das Kükenheim

Hier gibt es viele Varianten vom einfachen Karton über Nagerkäfige, DIY Kükenheime bis hin zu vollautomatisierten.

Die Größe sollte zur Menge der Küken passen, lieber etwas größer als zu klein planen.
Die erste Woche reicht es als „Einstreu“ Küchenpapier auszulegen, damit können die Hinterlassenschaften einfach entsorgt werden. Es kann aber auch Vogelsand, Sägespäne oder gehäckseltes Stroh sein. Das Stroh darf aber nicht zu grob sein, damit sich die Tiere nicht die Füße verletzen.

Bis zum Ende der 5. Lebenswoche brauchen die Küken zwingend eine Wärmequelle mit ca. 36 Grad Celsius. Je nach Häufigkeit der Brut können unterschiedliche Quellen angeboten werden.

Bei seltener Brut ist die Wärmelampe oder ein Dunkelstrahler günstig. Den Dunkelstrahler finde ich besser, weil sich die Küken so an einen normalen Tagesablauf gewöhnen. Die Temperatur für die Küken wird über die Höhe der aufgehängten Lampe reguliert. Auf Dauer sind diese Strahler allerdings sehr stromintensiv und damit teuer.

Wer häufiger brütet sollte eine Wärmeplatte wählen. Sie ist zwar in der Anschaffung teurer, aber im Betrieb um so sparsamer. Diese Platten sind idR. Kontaktplatten, die Höhe wird so eingestellt, dass die Küken sie von unten berühren können. Zusätzlich simuliert die Wärmeplatte die „Glucke“ bei der sie Unterschlupf finden.

Der Standort des Kükenheims sollte weder feucht noch zugig oder direktem Sonnenlicht ausgesetzt sein. Eine Belüftung muss gegeben sein. Der Raum muss nicht beheizt werden, da eine Wärmequelle vorhanden ist.

Als Lichtquelle nutze ich eine vollspektrum LED Leuchte für die Pflanzenaufzucht. Damit bekommen die Küken genügend „Sonne“ zur Bildung von Vitamin A und D. Das hat sogar im ansonsten dunklen Keller gut funktioniert. Je nach Lichtverhältnissen, stelle ich die Lampe auf 8 bis 12 Stunden ein.

Für Futter und Wasser gibt es günstige Behältnisse zu kaufen. Kleine Schalen, z.B. Blumentopfuntersetzer eignen sich auch, nur bitte legt in die Wasserschale Kieselsteine, damit die Küken nicht darin ertrinken.

Aufzuchtfutter

Die Tiere brauchen in den ersten fünf Wochen auf jeden Fall kükengerechtes Futter. Die Nährstoffe selbst zu mischen ist möglich aber aufwändig. Normales Legemehl oder anderes Hühnerfutter hat nicht die richtige Zusammensetzung. Daher empfehle ich euch Kükenstarter, diesen gibt es als Pellets oder gekörnt. Ich nehme gerne das gekörnte Futter, da es die Küken leichter fressen können.
Ab der 5. Woche mische ich geschrotetes Hühnerfutter dazu und ab der 7. Woche bekommen sie dann normales Futter.

Zeit im Kükenheim

Sollen die Küken komplett im Kükenheim bleiben, muss es so groß sein, dass sie die 5 Wochen mit Wärmequelle dort verbringen können.

Ich lasse meine Küken 2 bis 3 Wochen im Kükenheim, danach kommen sie in einen normalen Stall mit Wärmeplatte. Dort kommen regelmäßig weitere Küken hinzu, so dass sie gut sozialisiert werden. Sie haben auch ein eigenes Außengehege neben dem Auslauf der Großen, damit sie sich kennenlernen können.

Ich wünsche euch viel Freude bei der Aufzucht eurer Küken.

Beste Grüße
Karsten